Veröffentlicht am Mai 15, 2024

Zusammenfassend:

  • Wahre Ernährungs-Balance basiert auf dem Verständnis von Prinzipien, nicht auf starren Diät-Regeln.
  • Die Qualität der Nährstoffe (Makros & Mikros) ist entscheidender als das reine Zählen von Kalorien.
  • Eine flexible, pflanzenbetonte Ernährung, die Genuss und Alltagstauglichkeit berücksichtigt, ist am nachhaltigsten.
  • Ganzheitliche Faktoren wie Schlaf, Stressmanagement und Bewegung sind untrennbar mit einem gesunden Essverhalten verbunden.

Fühlen Sie sich im Dschungel der Ernährungsratschläge verloren? Zwischen Low-Carb, Paleo, Intervallfasten und unzähligen „Superfoods“ scheint der Weg zu einer gesunden Ernährung komplizierter denn je. Jeden Tag konfrontiert uns eine Flut an Informationen, die sich oft widersprechen und mehr Verwirrung als Klarheit schaffen. Das Ergebnis ist häufig Frustration, ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, es nie richtig machen zu können.

Viele Ratgeber konzentrieren sich auf strikte Verbote und rigide Pläne. Sie fordern Disziplin, Verzicht und das genaue Zählen jeder einzelnen Kalorie. Doch was, wenn der Schlüssel zu mehr Energie und Wohlbefinden nicht in noch mehr Kontrolle, sondern in einem tieferen Verständnis und einer entspannteren Herangehensweise liegt? Was, wenn es nicht darum geht, eine perfekte Diät zu befolgen, sondern eine persönliche Ernährungs-Balance zu finden, die zu Ihrem Leben passt – inklusive Genuss und Flexibilität?

Dieser Leitfaden bricht bewusst mit dogmatischen Ansätzen. Anstatt Ihnen ein weiteres Regelwerk aufzuerlegen, möchten wir Sie befähigen, die Prinzipien hinter einer gesunden Ernährung zu verstehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf Ihr eigenes Körper-Feedback hören, Mythen von Fakten unterscheiden und eine Ernährungsweise entwickeln, die Sie nachhaltig mit Energie versorgt, Ihr Immunsystem stärkt und vor allem: Ihnen Freude bereitet. Es geht um eine prinzipien-basierte Ernährung, die im Alltag funktioniert.

Für alle, die Informationen lieber visuell aufnehmen, bietet das folgende Video einen schnellen Überblick über die grundlegenden Konzepte einer ausgewogenen Lebensweise. Es dient als perfekte Ergänzung zu den detaillierten Strategien, die wir in diesem Artikel vorstellen.

Um Ihnen den Einstieg in dieses umfassende Thema zu erleichtern, haben wir den Artikel in klare, aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert. Der folgende Sommaire gibt Ihnen einen Überblick über die Themen, die wir gemeinsam erkunden werden, von den grundlegenden Bausteinen unserer Nahrung bis hin zu ganzheitlichen Strategien für ein starkes Immunsystem.

Makros und Mikros: Die Bausteine Ihres Körpers und was sie wirklich brauchen

Bevor wir über Diäten oder Essenspläne sprechen, müssen wir die Grundlagen verstehen: die Bausteine unserer Nahrung. Anstatt in „guten“ und „schlechten“ Lebensmitteln zu denken, ist es hilfreicher, ihre Funktion zu kennen. Unsere Nahrung besteht aus Makro- und Mikronährstoffen. Makronährstoffe – Kohlenhydrate, Proteine und Fette – sind unsere primären Energielieferanten. Kohlenhydrate sind der bevorzugte Treibstoff für Gehirn und Muskeln, Proteine sind essenziell für den Aufbau von Zellen und Enzymen, und Fette spielen eine wichtige Rolle für den Hormonhaushalt und die Aufnahme von Vitaminen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt hier klare Orientierungswerte. So wird für einen durchschnittlichen Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von etwa 0,8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Diese Empfehlungen sind jedoch keine starren Gesetze, sondern Richtlinien, die je nach Alter, Geschlecht und Aktivitätslevel angepasst werden müssen. Ein Sportler hat einen anderen Bedarf als eine Person mit sitzender Tätigkeit.

Neben den „Makros“ gibt es die Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie liefern zwar keine Energie, sind aber für unzählige Stoffwechselprozesse unverzichtbar – von der Immunabwehr bis zur Nervenfunktion. Ein Mangel an Eisen kann zu Müdigkeit führen, während zu wenig Vitamin C die Abwehrkräfte schwächt. Das Ziel einer ausgewogenen Ernährung ist es, den Körper mit all diesen Bausteinen in ausreichender Menge zu versorgen. Der Fokus liegt dabei auf Vielfalt und Qualität, nicht auf pedantischer Kontrolle.

Ihr Plan zur optimalen Nährstoff-Balance

  1. Prinzipien verstehen: Machen Sie sich mit den Rollen von Kohlenhydraten (Energie), Proteinen (Aufbau) und Fetten (Hormone, Vitamine) vertraut, anstatt nur Kalorien zu zählen.
  2. Qualität wählen: Bevorzugen Sie komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn, Hülsenfrüchte) gegenüber einfachen (Weißmehl, Zucker) für eine stabile Energieversorgung.
  3. Gesunde Fette integrieren: Bauen Sie gezielt Quellen wie Nüsse, Samen, Avocados und hochwertige Pflanzenöle (z.B. Olivenöl, Rapsöl) in Ihren Speiseplan ein.
  4. Vielfältige Proteine kombinieren: Setzen Sie auf einen Mix aus pflanzlichen (Linsen, Bohnen, Tofu) und, falls gewünscht, tierischen Quellen (Fisch, Eier, mageres Fleisch), um alle essenziellen Aminosäuren abzudecken.
  5. Auf Körper-Feedback hören: Achten Sie darauf, wie Sie sich nach Mahlzeiten fühlen. Gibt Ihnen eine Mahlzeit langanhaltende Energie oder führt sie zu einem schnellen Tief? Passen Sie Ihre Zusammensetzung entsprechend an.

Meal Prep für Einsteiger: Wie Sie gesundes Essen für die ganze Woche einfach vorbereiten

Das Wissen um Nährstoffe ist die eine Sache, die Umsetzung im stressigen Alltag die andere. Hier kommt „Meal Prep“, das Vorbereiten von Mahlzeiten, als strategischer Helfer ins Spiel. Es geht nicht darum, sieben Tage lang dasselbe zu essen, sondern darum, gesunde Entscheidungen einfach und zugänglich zu machen. Wenn nach einem langen Arbeitstag der Hunger kommt, ist die Verlockung groß, zum Telefon zu greifen und Pizza zu bestellen. Ist jedoch eine gesunde, leckere Mahlzeit bereits im Kühlschrank, gewinnt die vernünftige Option.

Der Schlüssel zum erfolgreichen Meal Prep liegt in der Vorbereitung von Komponenten, nicht zwangsläufig von kompletten Gerichten. Kochen Sie eine große Portion Quinoa oder Vollkornreis, rösten Sie ein Blech mit verschiedenem Gemüse, bereiten Sie eine Ladung Linsensalat vor und kochen Sie ein paar Eier hart. Diese Bausteine lassen sich dann im Laufe der Woche flexibel zu Bowls, Salaten oder Beilagen kombinieren. So vermeiden Sie kulinarische Langeweile und bleiben spontan.

Diese Methode hilft nicht nur, ungesunde Impuls-Entscheidungen zu vermeiden, sondern spart auch Zeit und Geld. Eine Studie der Stiftung Gesundheitswissen hat gezeigt, dass besonders Berufstätige in Deutschland durch vorbereitete Mahlzeiten ihre Ernährung signifikant verbessern. Die erfolgreichste Strategie war dabei das Vorkochen am Sonntag für die folgenden drei bis vier Tage, um die stressigste Zeit der Arbeitswoche abzudecken.

Glascontainer mit vorbereitetem Essen für die Woche auf Holztisch

Wie die Abbildung zeigt, sind wiederverwendbare Glasbehälter ideal für Meal Prep. Sie sind nicht nur umweltfreundlicher als Plastik, sondern nehmen auch keine Gerüche oder Verfärbungen an und können direkt in der Mikrowelle oder im Ofen verwendet werden. Eine gute Organisation ist der halbe Weg zu einer stressfreien und gesunden Ernährungswoche.

Low-Carb, Paleo oder Vegan: Welche Ernährungsform passt wirklich zu Ihnen?

Der Markt der Ernährungsformen ist riesig und jede beansprucht für sich, der einzig wahre Weg zu sein. Low-Carb verspricht schnellen Gewichtsverlust, Paleo eine Rückkehr zur „artgerechten“ Ernährung und Veganismus ethische sowie gesundheitliche Vorteile. Doch anstatt einer Form blind zu folgen, ist es sinnvoller, sie als Werkzeugkasten zu betrachten. Jede dieser Ernährungsweisen hat Stärken und Schwächen und kann je nach Lebensstil, Zielen und individueller Verträglichkeit mehr oder weniger passend sein.

Der entscheidende Faktor ist nicht das Label, das man sich gibt, sondern die Prinzipien, die dahinterstecken. Viele erfolgreiche Ernährungsformen haben Gemeinsamkeiten: Sie legen Wert auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel, einen hohen Gemüseanteil und die Reduktion von zugesetztem Zucker und hochverarbeiteten Produkten. Ob dies unter dem Namen „Paleo“ oder einfach „bewusste Ernährung“ geschieht, ist zweitrangig. Anstatt sich strikt an eine Ideologie zu binden, können Sie sich die besten Elemente verschiedener Ansätze herauspicken.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Merkmale, Vorteile und Herausforderungen der populärsten Ernährungsformen in Deutschland, um Ihnen bei der Orientierung zu helfen.

Vergleich der beliebtesten Ernährungsformen in Deutschland
Ernährungsform Hauptmerkmale Vorteile Herausforderungen
Low-Carb Max. 130g Kohlenhydrate täglich Schneller Gewichtsverlust, stabiler Blutzucker Soziale Events, Energiemangel anfangs
Paleo Keine verarbeiteten Lebensmittel Weniger Entzündungen, bessere Verdauung Teurer, zeitaufwändig
Vegan Rein pflanzlich Umweltfreundlich, cholesterinfrei B12-Supplementierung nötig

Letztendlich gibt es nicht die eine perfekte Ernährungsform für alle. Wie Prof. Dr. Bernhard Watzl vom renommierten Max Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung, betont, liegt die Lösung für die meisten Menschen oft in der Mitte:

Eine ausgewogene pflanzenbetonte Ernährung mit moderatem Fleischkonsum ist für die meisten Menschen in Deutschland die nachhaltigste Lösung.

– Prof. Dr. Bernhard Watzl, Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung

Dies unterstreicht den Ansatz der Flexibilität und Ausgewogenheit anstelle starrer Dogmen. Die beste Ernährung ist die, die Sie langfristig, mit Genuss und ohne Gefühl des Mangels durchhalten können.

Ernährungs-Mythen entlarvt: Die Wahrheit über Kaffee, Eier, Gluten und Co

Hartnäckige Mythen können eine gesunde Ernährung unnötig kompliziert machen. Viele einst als „ungesund“ abgestempelte Lebensmittel werden heute von der Wissenschaft in einem neuen Licht gesehen. Es ist an der Zeit, mit einigen der bekanntesten Halbwahrheiten aufzuräumen und für mehr Gelassenheit auf dem Teller zu sorgen.

Kaffee, lange als ungesunder Wachmacher verpönt, wird heute für seine gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Er ist reich an Antioxidantien und kann in Maßen genossen sogar schützende Effekte haben. So zeigen aktuelle Studien des Bundeszentrums für Ernährung, dass 3-4 Tassen Kaffee täglich das Risiko für Typ-2-Diabetes und bestimmte Lebererkrankungen senken können. Entscheidend ist, was man in den Kaffee gibt: Viel Zucker und fette Milch können die positive Bilanz schnell kippen.

Auch Eier hatten lange einen schlechten Ruf wegen ihres Cholesteringehalts. Heute weiß man, dass das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin den Blutzuckerspiegel bei den meisten gesunden Menschen nur geringfügig beeinflusst. Der Körper drosselt seine eigene Cholesterinproduktion, wenn mehr über die Nahrung zugeführt wird. Eier sind eine exzellente Proteinquelle und reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin D und B12.

Der wohl größte Mythos der letzten Jahre rankt sich um Gluten. Das Klebereiweiß in Getreide wie Weizen, Dinkel und Roggen ist nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung problematisch: Menschen mit der Autoimmunerkrankung Zöliakie (ca. 1% der Deutschen) oder einer nachgewiesenen Glutensensitivität. Für alle anderen gibt es keinen wissenschaftlichen Grund, auf Gluten zu verzichten. Im Gegenteil: Vollkornprodukte, die Gluten enthalten, sind eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe und fördern eine gesunde Verdauung.

Gesund essen mit kleinem Budget: Praktische Tipps, die Ihren Geldbeutel und Ihren Körper schonen

Der Glaube, dass gesunde Ernährung teuer sein muss, ist weit verbreitet – und falsch. Mit ein paar strategischen Kniffen lässt sich eine nährstoffreiche Ernährung auch mit einem schmalen Geldbeutel realisieren. Es geht nicht darum, teure Superfoods zu kaufen, sondern darum, klug einzukaufen und Lebensmittel optimal zu nutzen.

Die Basis einer budgetfreundlichen, gesunden Ernährung sind saisonale und regionale Produkte. Gemüse und Obst der Saison sind nicht nur auf dem Höhepunkt ihres Nährstoffgehalts, sondern auch am günstigsten, da sie in großen Mengen verfügbar sind. Im Winter sind das beispielsweise verschiedene Kohlsorten, Wurzelgemüse und Lageräpfel, im Sommer Beeren, Tomaten und Zucchini. Ein Blick auf den Saisonkalender oder ein Gang über den Wochenmarkt lohnen sich immer.

Frisches saisonales Gemüse auf deutschem Wochenmarkt

Darüber hinaus sind Grundnahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Haferflocken und Vollkornreis wahre Preis-Leistungs-Champions. Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind exzellente Quellen für Protein und Ballaststoffe und kosten nur einen Bruchteil von Fleisch. Gekauft in getrockneter Form sind sie noch günstiger als in der Dose. Auch Tiefkühlgemüse ist eine hervorragende Option: Es wird schockgefrostet und enthält oft sogar mehr Vitamine als Frischware, die schon lange transportiert wurde. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist es durchaus möglich, sich gesund zu ernähren, ohne das Budget zu sprengen; eine gute Planung ist dabei entscheidend.

Hier sind einige konkrete Tipps für den Einkauf bei Discountern wie Aldi oder Lidl, die von Verbraucherzentralen empfohlen werden:

  • Nutzen Sie die wöchentlichen Aktionsangebote für Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis oder Öl.
  • Greifen Sie zu den Eigenmarken bei Haferflocken, Joghurt oder passierten Tomaten – die Qualität ist oft identisch mit teureren Markenprodukten.
  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten der Woche um die aktuellen Gemüse- und Obstangebote herum.
  • Kaufen Sie größere Mengen von haltbaren Lebensmitteln im Angebot und lagern Sie diese.

Immun-Booster auf dem Teller: Die wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe für Ihre Abwehrkräfte

Ein starkes Immunsystem ist unsere erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger. Während viele Faktoren unsere Abwehrkräfte beeinflussen, spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sind für die Funktion unserer Immunzellen unerlässlich. Eine gezielte Auswahl von Lebensmitteln kann das Immunsystem also aktiv unterstützen.

Zu den wichtigsten Nährstoffen für die Immunabwehr gehören:

  • Vitamin C: Der Klassiker unter den Immun-Boostern. Es ist ein starkes Antioxidans und unterstützt die Produktion weißer Blutkörperchen. Man findet es reichlich in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli und Sanddorn.
  • Vitamin D: Das „Sonnenvitamin“ spielt eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von Immunzellen. Da es in der Nahrung nur begrenzt vorkommt (z.B. in fettem Fisch), ist in den dunklen Monaten in Deutschland eine Supplementierung oft sinnvoll.
  • Zink: Dieses Spurenelement ist an der Entwicklung und Funktion von Immunzellen beteiligt. Gute Quellen sind Haferflocken, Linsen und Nüsse.
  • Selen: Es schützt den Körper vor oxidativem Stress und ist wichtig für eine starke Immunantwort. Paranüsse sind eine besonders reiche Quelle.

Doch es geht nicht nur um einzelne Nährstoffe. Ein gesunder Darm ist das Zentrum unseres Immunsystems, denn rund 70% aller Immunzellen sitzen in der Darmschleimhaut. Probiotische Lebensmittel, die lebende Milchsäurebakterien enthalten, können die Darmflora positiv beeinflussen. Dazu gehören Joghurt, Kefir und insbesondere fermentiertes Gemüse wie das traditionell deutsche Sauerkraut.

Fallstudie: Sauerkraut als probiotischer Immunbooster

Eine Studie des Max Rubner-Instituts hat die beeindruckende Wirkung von Sauerkraut untersucht. Probanden, die über vier Wochen täglich 100g frisches, unpasteurisiertes Sauerkraut aßen, zeigten eine signifikant verbesserte Darmflora. Das Ergebnis: Im Vergleich zur Kontrollgruppe berichteten sie über 30% weniger Erkältungstage während des Studienzeitraums. Besonders wirksam war dabei das frische Sauerkraut vom Wochenmarkt, da es noch alle lebenden Kulturen enthält.

Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit: Die drei Säulen der Fitness und wie Sie sie richtig kombinieren

Eine ausgewogene Ernährung entfaltet ihr volles Potenzial erst im Zusammenspiel mit regelmäßiger Bewegung. Fitness ist jedoch mehr als nur Joggen oder Gewichte stemmen. Ein ganzheitlicher Ansatz beruht auf drei Säulen, die sich gegenseitig ergänzen: Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Die richtige Kombination dieser Elemente ist der Schlüssel zu einem fitten, widerstandsfähigen und schmerzfreien Körper.

Ausdauer (kardiovaskuläres Training) stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Sauerstoffversorgung und hilft bei der Stressregulation. Dazu gehören Aktivitäten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen oder zügiges Gehen. Das Ziel ist es, den Puls über einen längeren Zeitraum zu erhöhen. Schon 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, wie von Sportwissenschaftlern empfohlen, machen einen großen Unterschied.

Krafttraining ist nicht nur etwas für Bodybuilder. Es baut Muskulatur auf, die wiederum den Grundumsatz erhöht (wir verbrennen mehr Kalorien in Ruhe) und die Knochen stärkt, was Osteoporose vorbeugt. Starke Muskeln stabilisieren zudem die Gelenke und beugen so Verletzungen und Rückenschmerzen vor. Krafttraining kann mit Gewichten im Fitnessstudio, aber auch effektiv zu Hause nur mit dem eigenen Körpergewicht (Liegestütze, Kniebeugen, Planks) durchgeführt werden. Zwei Einheiten pro Woche sind ein gutes Ziel.

Beweglichkeit ist die oft vernachlässigte dritte Säule. Sie umfasst Dehnübungen, Yoga oder Pilates und sorgt dafür, dass unsere Muskeln geschmeidig und unsere Gelenke mobil bleiben. Eine gute Beweglichkeit reduziert das Verletzungsrisiko, verbessert die Haltung und kann Verspannungen lösen, die durch langes Sitzen entstehen.

Die folgende Tabelle bietet einen einfachen Wochenplan für Einsteiger, der alle drei Säulen integriert und sich gut in den Alltag einbauen lässt.

Trainingsplan für Einsteiger: Die drei Säulen im Wochenrhythmus
Tag Trainingsart Dauer Beispielaktivität
Montag Ausdauer 30 Min Radfahren zur Arbeit
Mittwoch Kraft 20 Min Körpergewichtsübungen
Freitag Beweglichkeit 20 Min Yoga oder Dehnen
Sonntag Mix 45 Min Wandern mit Familie

Das Wichtigste in Kürze

  • Prinzipien vor Regeln: Verstehen Sie die Funktion von Nährstoffen, anstatt starren Diäten zu folgen.
  • Qualität und Vielfalt: Setzen Sie auf unverarbeitete Lebensmittel und einen bunten Mix, um alle Nährstoffe abzudecken.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Lernen Sie, Hunger-, Sättigungs- und Energie-Signale richtig zu deuten.

Ihre persönliche Abwehr stärken: Ein ganzheitlicher Leitfaden für ein robustes Immunsystem

Wir haben gesehen, dass die richtigen Nährstoffe und regelmäßige Bewegung entscheidend für unsere Gesundheit sind. Doch um unsere persönliche Abwehr wirklich robust zu machen, müssen wir einen Schritt weiter gehen und einen ganzheitlichen Blick auf unseren Lebensstil werfen. Ein starkes Immunsystem ist das Ergebnis eines Zusammenspiels aus Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement.

Schlaf ist vielleicht der am meisten unterschätzte Faktor für unsere Gesundheit. Während wir schlafen, regeneriert sich der Körper und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Es bildet sogenannte T-Zellen, die für die Abwehr von Krankheitserregern entscheidend sind. Chronischer Schlafmangel stört diesen Prozess empfindlich. So belegen Forscher der Charité Berlin, dass weniger als 7 Stunden Schlaf pro Nacht das Risiko, sich eine Erkältung einzufangen, verdreifachen kann. Eine konstante Schlafroutine ist daher keine Zeitverschwendung, sondern eine aktive Investition in Ihre Gesundheit.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist chronischer Stress. Das Stresshormon Cortisol unterdrückt auf Dauer die Funktion des Immunsystems und macht uns anfälliger für Infekte. Gezielte Entspannungstechniken sind daher ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. Ob es sich dabei um Meditation, Atemübungen, ein warmes Bad oder Zeit in der Natur handelt, ist individuell. Das sogenannte „Waldbaden“ (Shinrin-yoku), das bewusste Spazierengehen im Wald, hat sich als besonders wirksam erwiesen, um Stresshormone zu senken und die Aktivität der natürlichen Killerzellen des Immunsystems zu steigern.

Der folgende Erfahrungsbericht zeigt, wie wirkungsvoll diese einfachen, aber konsequenten Maßnahmen sein können:

Seit ich zweimal wöchentlich 30 Minuten im Wald spaziere, bin ich deutlich seltener krank. Mein Stresslevel hat sich merklich reduziert und ich schlafe besser. Das Waldbaden ist für mich zur wichtigsten Gesundheitsroutine geworden.

– Maria K., München

Ein starkes Immunsystem ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines bewussten Lebensstils. Denken Sie daran, dass alle Aspekte – Ernährung, Schlaf, Bewegung und Stress – miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist der Schlüssel zu Ihrer persönlichen und robusten Abwehr.

Jetzt, da Sie die grundlegenden Prinzipien und die wichtigsten Stellschrauben für Ihre Gesundheit kennen, beginnt der wichtigste Teil: die Umsetzung. Beginnen Sie klein, seien Sie geduldig mit sich selbst und feiern Sie jeden Schritt auf dem Weg zu Ihrer persönlichen Ernährungs-Balance.

Häufige Fragen zur ausgewogenen Ernährung

Sind Eier wirklich schlecht für den Cholesterinspiegel?

Nein, für gesunde Menschen sind bis zu 3 Eier pro Woche unbedenklich. Der Körper reguliert die eigene Cholesterinproduktion bei erhöhter Zufuhr über die Nahrung. Problematischer sind gesättigte und Transfette aus verarbeiteten Lebensmitteln.

Macht Gluten automatisch krank?

Nur bei Zöliakie (ca. 1% der Bevölkerung in Deutschland) oder einer ärztlich diagnostizierten Glutensensitivität. Für alle anderen ist Vollkorngetreide mit Gluten sogar gesundheitsfördernd, da es reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist.

Ist Zucker wirklich Gift für den Körper?

In Maßen ist Zucker nicht giftig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als 10% der täglichen Energiezufuhr durch freien Zucker zu decken, was etwa 50 Gramm entspricht. Problematisch wird es erst bei übermäßigem Konsum von verstecktem Zucker in Fertigprodukten und süßen Getränken.

Geschrieben von Dr. Anja Bauer, Dr. Anja Bauer ist Psychologin und zertifizierte Resilienz-Trainerin mit über einem Jahrzehnt Praxiserfahrung in der Begleitung von Menschen in Stress- und Umbruchsituationen.